Das Schlagzeug im Vordergrund, abgründige Synthesizer-Sounds und orchestralische Instrumente dazu: Das ist der Sound der EP „Exeunt, Vol. 1“ von MST. Der Solokünstler berichtet im Interview von seinen Einflüssen, dem Schaffensprozess und der persönlichen Bedeutung von Musik.

MST – hinter diesem Kürzel steckt der Musiker Mesut Gürsoy, der nach weiten Reisen mit Bands mittlerweile eine Solokarriere eingeschlagen hat. Der Multiinstrumentalist lebt in Berlin und arbeitet dort an seiner Musik. Der Schwerpunkt seiner Songs ist das Schlagzeug, das er meisterhaft beherrscht. Dazu kommen Synthesizer, die so komplex wie düster klingen und zuweilen an IDM, dann wieder an Dubstep erinnern.

Kein Song gleicht dem anderen. Die Rhythmen bilden vielschichtige Muster mit Sogwirkung, welche eine düstere Welt erschaffen. Der Künstler berichtete, dass er sich bei den Melodien düstere Szenen vorstelle, so als schreibe er den Soundtrack eines Filmes. Bei all dieser Düsterheit und Komplexität darf allerdings nicht vergessen werden, wie sehr die Musik von MST – gemäß seiner Live-Erfahrungen – auch zum Tanzen anregen kann. Dafür sorgen vor allem das lebhafte Schlagzeug und die Dynamik des Gesamten.

Ein wesentlicher Einfluss auf seine Musik sind Vertreter des Purple Sound wie Joker, Künstler wie Nine Inch Nails, aber auch Jazzkünstler wie Miles Davis und John Coltrane. Diese Vielfalt der Einflüsse zeigt sich im musikalischen Ergebnis von MST.

Wie manche andere KünstlerInnen nutzte auch Mesut Gürsoy das Jahr 2020 – eher unfreiwillig – um gewissermaßen die Scheuklappen aufzusetzen und zu produzieren. Die Pandemie und auch persönliche Erlebnisse führten dazu, dass Kontakt vor allem zur Technik aufgenommen wurde. Das Thema Isolation, das schon zuvor eine Rolle in seinem Leben spielte, wurde wieder aktuell und so Teil der Musik.

Auch in seinem Schaffensprozess findet die Isolation Platz, wenn der Künstler sich mit „seinen Maschinen“ in den Proberaum zurückzieht, um sich ganz auf die Musik zu konzentrieren. Dies wird er auch weiterhin tun: Mesut Gürsoy hat mit der Produktion schon erneut begonnen. Seine Experimentierfreudigkeit ist für die weiteren Projekte vielversprechend.

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