Das Entwicklungspädagogische Informationszentrum (EPiZ) in der Reutlinger Wörthstraße ist ein Haus des globalen Lernens, das regional, bundesweit und international agiert. Das Programm Bildung trifft Entwicklung (BtE) ermöglicht Globales Lernen mit Referent*innen aus der Entwicklungszusammenarbeit, aus entwicklungspolitischen Freiwilligendiensten und mit Menschen aus Ländern des globalen Südens.

Das EPiZ gibt es schon mehr als 40 Jahre, berichtet Marieke Kodweiß, die als Bildungsreferentin und Vorstandsmitglied im EPiZ tätig ist. Die Diplom-Politologin lernte das Entwicklungspädagogische Informationszentrum in einer Fortbildung kennen. In dieser einjährigen Weiterbildung kam sie erstmals mit Ansätzen des Globalen Lernens in Kontakt und konnte ihr, aus der Praxisphase stammendes Wissen, mit pädagogischen Inhalten theoretisch unterfüttern.  

In den letzten Jahren konnte das EPiZ einen starken Zuwachs an MitarbeiterInnen aber auch an Projekten verzeichnen. Nun stellt sich die Frage, was hat das EPiZ denn im Portfolio und was beinhaltet das Projekt Bildung trifft Entwicklung? Marieke erklärt, dass die Themenbereiche sehr vielfältig seien. Vor allem mit Blick auf Nachhaltigkeit und Umwelt spielen Umweltrecht, Umweltgerechtigkeit und Klimagerechtigkeit eine große Rolle.

Außerdem ergäben sich aus diesem Komplex viele weitere Themenbereiche, wie beispielsweise die globale Ressourcenverteilung, Welthandel, fairer Handel und Lieferketten. Ein weiteres besonders schönes Thema ist für Marieke der Regenwald. Angefangen bei seinem Nutzen für die Bevölkerung, bis hin zu seinen unterschiedlichen Geräuschen, Farben und Geschmäckern.

Zudem biete das EPiZ auch Trainings zur Sensibilisierung für Transkulturalität an, berichtet die Bildungsreferentin. Dabei werde sich mit dem Kulturbegriff auseinandergesetzt, dessen Bedeutung erörtert und selbstreflexiv hinterfragt, welche Kulturelemente in einem selbst stecken und sich mit anderen darüber ausgetauscht. Antidiskriminierung und die damit einhergehenden Macht- und Herrschaftsstrukturen, die hinterfragt werden müssen, sind ein weiteres zentrales Themengebiet. Unschwer lässt sich erkennen: das Themenfeld des EPiZ ist sehr facettenreich und breit gefächert.

Corona geschuldet mussten viele Veranstaltungen und Fortbildungen Online ablaufen. Marieke merkt an, dass vor diesem Hintergrund auch eine kritische Reflexion über Digitalisierung und die damit verbundenen Möglichkeiten stattfinden kann. Aktuell bemühe man sich um neue Formate, so wird in einer Kooperation mit der Wüsten Welle versucht, Inhalte „on air“zustellen und so einem größeren Publikum zugänglich zu machen.

Wen dieses Programm neugierig gemacht hat und wer nun mehr über globales Lernen erfahren möchte, wird in der Wörthstraße 17 in Reutlingen herzlich willkommen geheißen.

Das Interview in der Kurzform

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Das ganze Interview

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