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Sustainability lecture :: Nachhaltigkeitspreisverleihung

Jährlich prämiert die Universität Tübingen Abschlussarbeiten, die sich in herausragender Weise mit Nachhaltigkeit beschäftigt haben. Ausgezeichnete Arbeiten auf Bachelorebene sind mit 300 Euro dotiert, während Studierende auf Masterarbeiten 500 Euro Preisgeld erhalten. In einer feierlichen Veranstaltung, die dieses Jahr auf digitalem Wege stattfinden musste, erhielten im November 6 Studentinnen für ihre Abschlussarbeiten den Nachhaltigkeitspreis.

Der erste Nachhaltigkeitspreis geht an Hannah-Marie Beck für ihre Bachelorabeit, „Green Nugging im Supermarkt: Der Anstoß zum Nachhaltigeren Lebensmitteleinkauf“. Die international Business Studentin erklärt, dass in Wirtschaftstheorien häufig von rational handelnden homo oekonomiki ausgegangen werde, die stets die für sie nutzenmaximierte Entscheidung treffen. Allerdings reiche das nicht aus, denn obwohl ein nachhaltiger Lebensstil für die Mehrheit höchst relevant sei, werde er dennoch wenig gelebt.

Den nächsten Preis erhält die Ethnologieologie Studentin Jessica Lawson, die sich in ihrer Bachelorarbeit mit der Vorstellung junger Togoles*innen über Europa beschäftigt und untersucht wie sich diese Vorstellung auf die Motivation zur Migration auswirkt.

Die dritte Preisträgerin ist die Biologiestudentin Julika Merckle, die sich in ihrer Bachelorarbeit mit Biodiversität, insbesondere den Auswirkungen extensiver Alpwirtschaft auf geschützte Biotopflächen im Allgäu, auseinandersetzte.

Den ersten Preis in der Kategorie Masterarbeiten erhielt die Biologiestudentin Miriam Gerstberger, die sich in ihrer Arbeit mit nachhaltiger Landwirtschaft beschäftigte, vor allem aber mit der Frage welche Chancen und Grenzen der Einsatz von neuen Gentech-methoden für den biologischen Landbau im speziellen haben kann. Da die aktuell betriebene industrielle Landwirtschaft nicht besonders zukunftsfähig sei, stellte sie sich die Frage der Alternativen.

Nachhaltige Wasserkraft an der Vjosa lautet das Thema der zweiten prämierten Masterarbeit von Rebecca Peters. Die Wasserkraft, erklärt die Geoökologie Studentin, sei unter den erneuerbaren Energien derzeit noch immer die attraktivste Energiequelle. Dennoch birgt diese auch einige Nachteile. Peters stellt sich demnach die Frage wie EntscheidungsträgerInnen in diesem Feld nachhaltige Entscheidungen treffen können?

Den letzten Nachhaltigkeitspreis erhält Jasmin Sessler, für das Masterprojekt „clean up Tübingen“. Es handelt sich hierbei um eine Medien- und Fotoproduktion, das die Vermüllung und Verschmutzung öffentlicher Orte thematisiert. Wie können neben inhaltlichen Themen Medien nachhaltig produziert und distribuiert werden?, lautet die zentrale Frage, die sich die Medienwissenschaftsstudentin stellt. Ihre ressourcenschonende Medienproduktion läuft unter dem Motto „global denken, lokal handeln“, Was bedeutet, dass die weltweite Vermüllung zwar ein globales Problem ist, sich die Produktion jedoch nur auf den lokalen Rahmen Tübingens beschränkt.

Mich persönlich begeisterte der Ideenreichtum der Studentinnen, die das Thema Nachhaltigkeit aus völlig unterschiedlichen Perspektiven und Fachrichtungen beleuchtet haben. Zum Schluss ein Zitat von der schwedischen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg:

"Es gibt Hoffnung. Ich hab sie gesehen. Aber sie kommt nicht von den Regierungen oder Unternehmen. Sie kommt von den Menschen." -Greta Thunberg


Audio

Der Radiobeitrag zum Nachhören

Download (15,7 MB)
Nachhaltigkeitspreisverleihung_final.mp3





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