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Projekt Sunqullay :: "Sprachen enthalten Wahrheiten"
Es hat an der Universität angefangen: der Modulplan des Masterstudiengangs „Cultures of the Global South“ gibt vor, ein eigenes Studienprojekt anzufangen. Daraus ist dann in den langen Corona-Monaten das Projekt Sunqullay entstanden. Es beschäftigt sich mit indigenen Sprachen Lateinamerikas und zielt auf die Anerkennung indigener Kenntnisse und Kultur sowie für die Auflösung postkolonialer Strukturen. Im Rahmen des Projekts nahm die Studierendengruppe Kontakt mit mehreren Künstlerinnen in Lateinamerika auf und organisierte Interviews und eine Podiumsdiskussion. Schließlich wurde zum Thema eine Podcast-Reihe produziert, die auf YouTube bis Dezember veröffentlicht wird. Das Projekt konnte mithilfe digitaler Hilfsmittel und der sozialen Medien realisiert werden und wuchs viel größer als am Anfang gedacht.
Im Projekt haben sie sich besonders auf die indigene Sprache Qechua konzentriert, die im Andenraum gesprochen wird. Qechua wird in den ländlichen Regionen verwendet, in der Stadt kommen die Menschen damit eher nicht weiter. Die Sprache wird seit Langem nicht überall geschätzt, sondern vernachlässigt. Die Studierenden selbst sind keine Muttersprachler*innen in Qechua, aber ihre Bekannten und Kontakte halfen bei der Übersetzung von Liedtexten. Sunqullay bedeutet auf Quechua „Danke von ganzem Herzen“; damit wolle man sich bei allen Teilnehmer*innen des Projekts herzlich bedanken.
Renata Flores war die erste Künstlerin, mit der das Projekt Kontakt hatte. Die 19-jährige peruanische Sängerin verbindet indigene Einflüsse mit kontemporären Musikarten, wie Rap, Elektronik und Pop. Gesungen wird auf Qechua, um die eigene Identität und Wurzeln auszudrücken. Dabei hat Renata Flores sogar Michael Jackson auf Qechua interpretiert. Mit ihren Liedern will sie zeigen, was alles mit Sprache zum Ausdruck gebracht werden kann und wie sie zur eigenen Identität und Kultur gehört. Es fungiert als eine Art Empowerment für die indigene Gruppen und zeigt, dass sie nicht ins Museum gehören, sondern weiterleben. Außerdem kämpft Renata Flores aktivistisch mit ihrer Musik für eine bessere Stellung der Frauen. Durch sie sind dann weitere Aktivistinnen aus verschiedenen Ländern aus Lateinamerika in das Projekt getreten: Sara Curruchich aus Guatemala, die Band von Taki Amuru aus Ecuador, Silvia Falcón aus Peru, Kaê Guajajara aus Brasilien und Adriana Guzmán aus Bolivien.
Das Projekt hat zudem auch den Studierenden viel Inspiration gegeben. Sie konnten damit die weiter existierenden Stereotypen in Peru sowie die unterschiedlichen Arten von Feminismus besser verstehen, aber auch sich selbst reflektieren. Mit dem Projekt wurde besonders versucht, die noch bestehenden akademischen und eurozentrischen Sichtweisen aufzubrechen und mit den Menschen zu reden, anstatt nur über sie zu sprechen.
Audio
Das Interview in der Kurzform
Projekt_Sunqullay_kurz.mp3
Das ganze Interview zum Nachhören
77216_Projekt_Sunqullay_lang.mp3
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