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LTT :: Neue Spielzeit und neuer (Chef)dramaturg
„Wenn was scheiße ist, muss man auch Scheiße sagen!“ zitiert Dramaturg Lars Helmer Helmut Schmidt als er von der vergangenen Spielzeit erzählt. Geplante Stücke mussten weichen, zum Teil weil die Raumkapazitäten es nicht zuließen, zum Teil ließen es aber auch die zeitlichen Kapazitäten nicht mehr zu. Proben wurden erschwert, da nur eine begrenzte Personenanzahl auf Bühnen oder in Räumen zugelassen war und wenn es zu Vorstellungen kam, dann vor reduziertem Publikum, was gleichzeitig auch reduzierte Einnahmen bedeutete. Das gesamte LTT-Team ging aber tapfer durch die Corona-Pandemie und plante ebenso tapfer die neue Spielzeit.
In dieser neuen Spielzeit feiert nicht nur das Ensemble mit Bertolt Brechts Stück „Der gute Mensch von Sezuan“ Premiere, sondern gleichzeitig auch Adrian Herrmann als neuer (Chef)dramaturg. Das „Chef“ vor dem Dramaturg lässt Adrian gerne in Klammer setzen, denn er sieht sich nicht als der klassische Chef unter den Dramaturgen, sondern interpretiert in seine Position eher die Funktion, als „Kopf“ nach Außen zu agieren. Ansonsten setzt Adrian auf Teamgeist. „Das ist im Theater besonders wichtig, um gemeinsam große Dinge zu schaffen“, erklärt er uns.
Zu seinem ersten Stück hat Adrian auch einiges zu erzählen, und nimmt uns im Schnelldurchlauf mit auf eine kleine Reise durch das Stück. Dabei zeigt er immer wieder Parallelen auf zwischen dem Stück und unserer heutigen Gesellschaft. Ihn fasziniert, dass Brechts 80 Jahre alte Sätze bis heute gelten. In dem Stück geht es um eine Prostituierte, die drei Göttern für eine Nacht ein Obdach bietet und zum Dank von den Göttern Geld bekommt. Damit erwirbt sie einen Tabakladen und möchte den Umsatz nutzen, um den Menschen in Sezuan Gutes zu tun. Kurz und knapp: Sie verausgabt sich, der Tabakladen droht bankrott zu gehen und sie holt sich Hilfe von einem (fiktiven) Vetter, der den Tabakladen zwar vor dem Bankrott rettet und ihn sogar expandieren lässt, allerdings dabei sehr skrupellos handelt. Das Stück startet mit der Frage „Wie soll ich gut sein, wenn alles so teuer ist?“ und gibt so den Zuschauer*innen das Leitthema direkt von Anfang an mit auf den Weg. Daraus lässt sich eine deutliche Kritik an der Gesellschaft erkennen und an dieser Stelle zitiert Adrian gerne Bertolt Brecht selbst „Die Aufgabe des Theaters ist es nicht die Welt zu verändern, sondern zu zeigen, dass sie veränderbar ist.“
Mit Lars Helmer blicken wir auf die Zukunft der aktuellen Spielzeit. Mit dem Theaterfest wurde diese feierlich, so weit Corona es eben zulässt, eröffnet. Nun erwartet das Publikum neben „Der gute Mensch von Sezuan“ auch Hölderlins Klassiker „Hyperion“. Lars Helmer berichtet uns dazu über die intensive Arbeit an den eher sperrigen Briefromantexten Hölderlins, die nun eine neue Herangehensweise des LTT präsentieren werden. Außerdem blicken wir auf eine Vernissage der jungen Szene, die diese nutzen um ihr geplantes Stück „Weiß jemand was von Tom?“ anzuteasern. Gespannt kann man auch auf das inszenierte Konzert „Irgendwie irgendwo irgendwann“ sein. Der Titel verrät in welche Musik man als Zuschauer*in eintauchen darf, allerdings nehmen nicht die „Künstler*innen“ selbst die Besucher*innen mit auf die Reise durch ihre Musik, sondern die damaligen Politgrößen leben in der neuen deutschen Welle auf.
Es wird also viel geboten im LTT, natürlich lebt ein Theater aber vor allem von den Besucher*innen. Lars Helmer ruft dazu auf, am liebsten zu zweit ins Theater zu kommen, da aktuell nur Doppelplätze vergeben werden. Und wenn ein Doppelplatz von einer Einzelperson gebucht wird, fällt ein Platz weg. Außerdem gibt es in Zeiten von Corona einen neuen Anspruch an das Publikum. Bitte bringt eine starke Blase mit! Die Hygieneregeln lassen eine Pause nämlich nicht zu.
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