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Das Peaceboat :: Ein etwas anderes Kreuzfahrtschiff
Josh und Juli studieren beide Friedensforschung und internationale Politik im Master an der Uni Tübingen. Im Rahmen dieses Studiengangs bietet die Uni Tübingen seit 2005 alle zwei Jahre eine Exkursion mit dem Peaceboat an. Mit Josh und Juli waren noch 11 weitere Student*innen Teil der Seminargruppe. Bevor es aber endlich auf die spannende Reise gehen konnte, mussten sich die Seminarteilnehmer*innen einer intensiven Vorbereitungsphase unterziehen. In dieser wurden die Konflikte der angesteuerten Häfen behandelt sowie die deutsche Erinnerungskultur kritisch hinterfragt. Julis Motivation für dieses eher aufwendige Seminar war dennoch sehr groß, denn sie beschreibt das Studium sonst als sehr wissenschaftlich und abstrakt und hatte große Lust, Friedensarbeit aktiv zu erleben.
Der erste Moment auf dem Schiff ist für alle Beteiligten unvergesslich. „Unsere Seminarleitung hat immer gesagt, sie kann uns auf das Schiff an sich gar nicht richtig vorbereiten“ erzählt uns Josh, und als er selbst auf dem Schiff angekommen war, wusste er sofort, was sie gemeint hatte. Die japanischen Passagiere waren sofort begeistert von den „Expert Guestspeakers from Germany“ und suchten das Gespräch, was sich häufig schwierig gestaltete, da die Passagiere oft nur Japanisch konnten. Generell war alles sehr aufregend und sowohl das Gefühl von Erleichterung endlich auf dem Schiff zu sein, gleichzeitig aber auch eine Überforderung von all den Eindrücken machten sich breit. Als die Student*innen in ihre Kabinen gebracht wurden, breitete sich ein zweites Mal Erleichterung aus, denn die Kabinen hatten sogar Fenster!
Auf dem Peaceboat tauchten die Seminarteilnehmenden völlig in die japanische Kultur ein. Von Karaoke über Teezeremonien bis zu japanischem Essen wurde auf dem Schiff eine japanische Welt erschaffen. Neben all den Eindrücken wurde aber nicht vergessen, warum die 13 Student*innen mit an Bord waren. In den Vorbereitungsseminaren erarbeiteten sie einen Vortrag zur Erinnerungskultur in Deutschland und setzten dieses komplexe Thema als Schauspiel um. Ort der Veranstaltung war der Saal ganz vorne im Schiff, der größte und gleichzeitig der schaukeligste Ort im ganzen Schiff. Schon in den ersten Stunden packte einige die Seekrankheit, so haben sie präventiv vor ihrem Auftritt die Bühne mit Kotzbeuteln ausgestattet – davon ist glücklicherweise keiner in Einsatz gekommen.
Die spannende Reise führte dabei in die Häfen von Belfast, Lissabon und über Barcelona nach Marseille. In den Hafenstädten organisierten sich die Student*innen ein eigenes Programm um die Konflikte dort vor Ort kennenzulernen. Dabei ist Josh vor allem Belfast in Erinnerung geblieben. Die Stadt ist bis heute durch sogenannte Peacewalls getrennt, was ziemlich paradox ist, da die Friedensmauern eher trennen, als friedlich zusammenführen. Juli hingegen fand Lissabon sehr eindrücklich, da sie zuvor über die dort wehrenden Konflikte noch nie etwas gehört hatte.
Juli und Josh waren übrigens nicht einfach so zu Gast in unserem Studio, sondern das Interview ist sozusagen ein kleiner Appetizer für eine ganze Peaceboat-Serie, die bald in der Wüsten Welle zu hören sein wird. Die Teilnehmenden des Peaceboat-Seminars hatten ursprünglich geplant, eine Ausstellung über ihre Erlebnisse auf der Reise zu gestalten und die Erinnerungskultur weiterzutragen. Wie so oft in diesem Jahr grätschte einmal mehr Corona dazwischen. Viele Menschen auf engem Raum in einer Ausstellung waren und sind aktuell nicht umsetzbar, aber ein Podcast, der für viele Menschen an verschiedenen Orten hörbar ist, stellt eine wunderbare Alternative. Wer jetzt also gespannt darauf ist, was die einzelnen Häfen und das Peaceboat noch alles für Geschichten parat hält, darf sich auf die kleine Podcastreihe der Seminargruppe freuen.
Audio
Das ganze Interview zum Nachhören
Peaceboat_lang.mp3
Das Interview in der Kurzversion
Peaceboat_kurz.mp3
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