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Health for Future Tübingen :: Die Erde ist ein Klimanotfall

Fridays for Future, Parents for Future, Omas for Future, Poetry for Future und jetzt gibt es auch Health for Future. Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Welche das sind und was wir genau dagegen und für uns tun können, erklärten uns Leonie Ostermann, Klaus Wild und Jörg Schmid von der Regionalgruppe Health for Future Tübingen.

Die Regionalgruppe Health for Future Tübingen gründete sich erst im Juni diesen Jahres und ist sozusagen noch ganz am Anfang. Die Idee zu Health for Future in Tübingen kam Jörg, als er auf einer Fridays for Future Demo war und sich zu keiner dort anwesenden Gruppierung so richtig zugehörig gefühlt hat. Für Fridays for Future fühlte er sich zu alt und für Parents for Future fehlte ihm ein Kind. Als der Medizinstudent von Health for Future hörte, ergriff er die Initiative, motivierte Gleichgesinnte und so nahm die Gründung der Regionalgruppe seinen Lauf. Die Bewegung ist eine Aktionsplattform, die von KLUG (Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.) initiiert und koordiniert wird.

Jörg berichtet auch darüber, dass die Regionalgruppe in Tübingen immer weiter wächst und neue Mitglieder immer willkommen sind. Aktuell sind besonders viele Ärzte und Ärztinnen, sowie Medizinstudent*innen für Health for Future aktiv. Leonie betont, dass sich die Bewegung noch mehr Diversität wünscht und ruft deshalb Leute aus dem gesamten Gesundheitssektor auf, sich für Health for Future zu engagieren.

Dass der Klimawandel kein Problem der Zukunft ist, sondern uns alle jetzt schon betrifft macht Klaus Wild klar. Er ist Arzt im Ruhestand und hat sich besonders auf die Geriatrie spezialisiert. Dabei erklärt er, dass die alten Menschen vom Klimawandel schon jetzt besonders betroffen sind, beispielsweise durch die unverhältnismäßig heißen Sommer aus den vergangenen drei Jahren. Es wurden in den letzten Jahren immer mehr Hitzetote gezählt, da besonders alte Menschen schlicht zu wenig trinken.

In der Bewegung Health for Future hat er seinen Platz in der Arbeitsgruppe „Lehre“ gefunden. Unter anderem fordern Klaus und die anderen Aktivist*innen, dass es im Studium ein Wahlfach mit dem Schwerpunkt „Klima und Gesundheit“ geben soll. Zwar gebe es schon Wahlfächer in ähnliche Richtungen, aber man müsse den Schwerpunkt noch klarer setzen.

Mit ihrem Engagement wollen sie in erster Linie den Menschen zeigen, dass der Klimawandel weiter fortgeschritten ist, als man sehen kann. Warum die Aufmerksamkeit in diese Richtung noch fehlt erklärt sich Jörg damit, dass der Klimawandel sehr abstrakt ist und schwer zu greifen. Mit der eigenen Gesundheit erreiche man Menschen aber oft schneller, als mit einem Eisbären, der irgendwo in der Antarktis stirbt. Um diese Informationen weiterzutragen, hat Health for Future Tübingen bereits eine Infoveranstaltung auf dem Tübinger Holzmarkt veranstaltet. Leonie hat auch einige Verbesserungstipps für die eigene Gesundheit mit ins Studio gebracht. Sie spricht dabei von Co-Benefits. Dazu zählt zum Beispiel Radfahren oder eine fleischarme Ernährung, da diese Verhaltensmaßnahmen sowohl fürs Klima, als auch für den eigenen Körper gesünder sind.

Um die Menschen zu erreichen greifen die Aktivist*innen gerne auf einfacher Bilder zurück. So erklärt Leonie beispielsweise, dass die Erde Fieber hat, und, wie bei uns Menschen bei Fieber, 1,5 Grad einen erheblichen Unterschied machen. Wer sich der Regionalgruppe Health for Future anschließen möchte und ebenfalls dazu beitragen möchte, dass unsere Erde wieder gesund wird, kann sich gerne per E-Mail unter tuebingen@healthforfuture.de bei der Bewegung melden.


Audio

Das ganze Interview zum Nachhören

Download (66,8 MB)
HealthForFuture_lang.mp3


Das Interview in der Kurzfassung

Download (18,69 MB)
HealthForFuture_kurz.mp3



Bilder




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