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Ruben Malina :: Menschenrechtspreisträger 2020
Für Ruben war es eine große Überraschung, dass er der diesjährige Menschenrechtspreisträger ist. Er ist sehr stolz darauf und sieht den Preis als weitere Motivation für seine Arbeit. In seinem Arbeitsalltag für PASST! ist er vor allem in den Bereichen Botanischer Garten, Anlagenpark und Europaplatz unterwegs und geht direkt auf Geflüchtete zu. Er sucht die Kommunikation zu ihnen und sucht vor allem nach Geflüchteten, die, aus verschiedenen Gründen, noch keine der bereits bekannten Anlaufstellen aufgesucht haben. Ruben verfolgt dabei die Arbeitsprinzipien der Straßensozialarbeit, diese sind Freiwilligkeit, Anonymität und Unabhängigkeit. Das Ziel ist, durch diese besonders niedrigschwellige Arbeitsweise die Menschen wieder in vorhandene Strukturen zu integrieren.
Die Zwischenbilanz von Ruben ist „Mega!“, erzählt er uns im Interview. Bereits 60 Klienten und Klientinnen beanspruchten seine Beratung. Er sieht einen hohen Wert in seiner Arbeit und fühlt sich besonders durch erfolgreich gelöste Fälle motiviert. Ein Beispiel für so einen erfolgreich gelösten Fall ist ein Geflüchteter, der seinen Ausbildungsplatz verloren hatte und bei Ruben nach Hilfe suchte. Innerhalb eines Monats konnte man für den Geflüchteten eine neue Ausbildungsstelle und eine Wohnung finden. Wichtig für die erfolgreiche Beratung sind auch Fachstellen, denn Ruben betont, dass er auch nicht immer alles weiß, aber die Leute dann wenigstens an die richtigen Stellen vermitteln kann.
Die Arbeit im Asylzentrum ruhte auch zu Coronahochzeiten nicht. Die Beratung war nun zwar nicht mehr öffentlich zugänglich, sondern nur noch nach Terminvereinbarungen möglich. Als Streetworker leistete Ruben Aufklärung über die Coronavorschriften und die Hygienemaßnahmen.
Ausgleich zu seiner Arbeit, die auch taffe Themen mit sich bringt, findet er in der Zeit, die er mit seiner Familie verbringen kann. Er genießt aber auch die Zeit, in der er nur für sich ist, zum Beispiel in der Natur oder beim Gärtnern.
Die Zukunft von PASST! ist aktuell absehbar, denn der erste Antrag war auf ein Jahr begrenzt. Ruben möchte das ändern und ist gerade damit beschäftigt einen Folgeantrag zu stellen, denn sein Klientel wächst. Im Allgemeinen wünscht er sich, dass die Integration besser funktioniert und man sich kennenlernt. Durch gemeinsame Aktionen lassen sich nämlich auch Vorurteile bekämpfen und das sei ein wichtiger Schritt in der Integrationsarbeit, findet Ruben.
Audio
Das Interview in voller Länge
RubenMalina_Interview_lang.mp3
Das Interview in der Kurzfassung
RubenMalina_Interview_kurz.mp3
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