Eine Reutlinger Folk Band, deren Lieder unter die Haut gehen.

Dreißig Jahre, so heißt die Band von Klaus und Adeline aus Reutlingen. Der Name steht für den Altersunterschied zwischen den Bandmitgliedern. Die Arbeit über Generationen erleben beide als sehr fruchtbar. Die MusikerInnen hegen dieselben künsterlischen Absichten und genießen die Passung der Stimmen.

Ihre Musik greift den ursprünglichen Gedanken des Folk wieder auf. Beide sehen sich als Rebellen. Für Adeline sind Widerständler Menschen die für persönliche Dinge einstehen, ohne den Blick für das große Ganze zu verlieren. Klaus lebt seine rebellische Ader als freischaffender Künstler, er beschäftigt sich literarisch mit Dingen wie sexuellen Missbrauch. An seinem Arbeitsplatz traten Verdachtsfälle diesbezüglich auf und Klaus stellte fest, das niemand diesen Verdächtigungen nachging. So beschloss er, darüber zu schreiben.

Klaus machte die Erfahrung, dass Ehrlichkeit dosiert und situativ eingesetzt werden kann. Aber nicht muss. Adeline schreibt aufrüttelende Songtexte. Viele davon liegen noch in ihrer Schublade. Sie schreibt, um etwas Angestauten Ausdruck zu veschaffen. Klaus war geschockt von einem Kindstod durch Drohnenangriffe im Nahen Osten, von dem der Song "Samira" erzählt.

Klaus (der ältere der Band) spielte bereits Folk als in Belfast die Polizei durch den Straßen patroulierte. Corona gab den Raum für seine Autorentätigkeiten frei. Er schrieb an einen Roman und zwei Erzählungen. Adeline verbrachte die Corona -Zeit mit ihrem Kind und stellte die Balance zwischen Nähe und Freiraum her. Außerdem inspirierte das Virus sie zur Auseinandersetzung mit den staatlich verordneten Hygienemaßnahmen.

Der Montag-Morgen-Song fasst für mich das Kernanliegen dieses MusikerInnen-Duos in einer Frage zusammen. "Wo sind deine Spuren in der Welt?" Und der Song "Hände in Glut" gibt eine Antwort.

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