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LTT :: Comeback nach Corona

Das LTT ist zurück! Im Post-Corona-Zeitalter stehen neue Stücke und Aktionen auf dem Programm. Die Südstadt-Symphonie, Medea, Top Dogs und Hamlet leiten das Comeback ein. Schauspielerei und die Pandemie. Wie geht das? Dazu äußern sich im Lokalmagazin Laura Guhl, Michel op den Platz und Lars Helmer.

Während des absoluten Lockdowns verlegte das LTT die Bühne in private Hinterhöfe und auf die Straßen von Tübingen. Siebzig bis einhundert Zuschauer kamen auf ihren Balkonen in den Genuss der Tübinger Theaterkulur. Der Eintritt war fei. Spenden für Flüchtlingsorganisationen waren erbeten. Darsteller und Zuschauer im LTT waren begeistert von den neuen Inseznierungsarten.

Laura Guhl, die in Italien die dortige Spiel- und Arbeitsweise beobachtete, entwickelte das Konzept der Südstadt-Symphonie. Guhl entwarf ein fiktives Zukunftsszenario: Wir befinden uns in Tübingen des Jahres 2021. Die Südstadt wurde von einer Stiftung aufgekauft und fungiert als Freilichtmuseum. Die fiktive Erzählerin Ruth führt die Besucher durch die einsame Südstadt und ermöglicht ihnen einen Blick in andere Zeiten; Damals, als menschlicher Kontakt zur Normalität zählte, als Kaffees von Stimmengewirr erfüllt waren, als Chormitglieder dicht nebeneinader standen und ihrem eignen Gesang lauschten und die Menschen gemeinsam Sport trieben.

Der Audiowalk ist ein Stück mit nur einem Zuschauer. Wie es sich für ein kontaktloses Tübingen im Jahre 2021 gehört. Im fünf Minuten Takt zieht das einzigartige Publikum los. Ausgestattet mit Kofhörern und Abspielgeräten. Der Zuschauer erlebt die Kakophonie der Tübinger Südstadt beinahe wie eine Halluzination, hervorgerufen durch das räumliche Klangfeld und die Aktionen der Schauspieler.

Für Laura Guhl wird durch die Walks die Fragilität des Alltags deutlich. Ein Thema, das eventuell durch die Erfahrung der Qurantäne inspiriert wurde. Nach eigner Auskunft lernte sie viel über die Geschichte der Südstadt, besonders die des Lorettoviertels und des Kasernenareals. Der Erfolg gibt Frau Guhl Recht: Die Südstadt-Symphonie ist stets ausverkauft.

Die Proben im Jugendclub U21 wurden ins Netz verlagert. Alle Herausforderungen der neuen Probensituationen wurden von den Laien spielerisch gemeistert. Es fanden sich mehrer Online-Proben-Untergruppen zusammen, so dass keiner der Jugendlichen auf den Spaß verzichten muss.

Auch Indoor Stücke finden wieder statt. Nach Vorschrift: Der Theatersaal wird mit der Mund-Nasen-Bedeckung betreten und die darf zu Beginn der Vorstellung entfernt werden. Sperrplätze wurden eingerichtet, damit die Abstandsregeln umgesetzt werden. Der große Saal fasst bis zu vierhundert Menschen, seit Corona bis zu achtundsiebzig. Der Hof bietet 90 Menschen Platz. Die ökonomische Situation des LTT ist, im Vergleich zu eigenständigen Theatern, gut, denn es wird vom Land Badem-Würtemberg, sowie den Landkreisen Reutlingen und Tübingen unterstützt. Trotzdem fehlen dem LTT wohl dreihundertdreißigtausend Euro, wie der Intendant in einem Interview berichtete.

Der Teamzusammenhalt ist stark. Die Darsteller sehnen sich nach Publikum und Applaus und freuen sich darauf, wieder auf der Bühne zu stehen.

In dem Stück Top-Dogs (gegensätzlich zu Under-Dogs) spielen entlassene Manager eine Rolle. Sie fallen ins Bodenlose und müssen Herausforderungen ins Auge sehen, die sie bisher nur anderen zumuteten. Das Stück wirft die Frage auf, ob Öknomie nach der Coronakrise anders definiert werden kann. Zudem erlebt der Zuschauer erfahrene Schaupieler, die alle Emotionsfacetten von der Hysterie bis zur Trauer bieten. Die Premiere findet am 19. Juni statt.

Medea. Seit 431 v Chr. stets aktuell. Die Geschichte einer Frau, die ihrem Geliebten alles opfert: Heimat, Prinzipien und ihre Kinder. Auch heute diskutieren wir über Geschlechterbilder wie die emotionale Frau und der rationale Mann und darüber dass Frauen ihre eignen Fähigeiten für den Aufstieg bzw. Die Karriere ihrer Männer einsetzen. Die Premiere ist am 20 Juni.

Das Junge LTT bringt den Klassiker "In 80 Tagen um die Welt" auf die Bühne. Das Stück lässt den Zuschauer die Kolonialgebiete Großbrittaniens durch die Augen eines weißen Mannes sehen. Dadurch kommt die "rassistische Einteilung der Welt" zum Ausdruck. Premiere: 10 Juli.

Hamlet in wird Corona-inspiriert als One-Woman-Show dargeboten. Das Stück startet am 28 Juli.

Kommt! Kommt! KOMMT! Das ist die Botschaft des LTT an alle Theaterlustigen in der Umgebung.


Audio

Medea

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Medea.mp3


Top Dogs

Download (5,27 MB)
top_dogs.mp3


Südstadt-Symphonie

Download (10,27 MB)
Suedstadt-Symphonie.mp3


Hamlet

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Hamlet.mp3


IN 80 Tagen um die Welt

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In_80_Tagen_um_die_Welt.mp3


LTT und Corona

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LTT_und_Corona.mp3


Langversion des Interviews

Download (63,27 MB)
Interview_lang.mp3



Bilder





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