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Peter Ertle :: Palladio & Wir gehen jetzt weiter zum brennenden Hasen

Der Tübinger Autor Peter Ertle im Interview mit der Wüste Welle über seine aktuellsten Bücher „Palladio“ und „Wir gehen jetzt weiter zum brennenden Hasen“.

Peter Ertle lebt und wirkt als Autor in Tübingen. Hauptberuflich ist der studierte Literat und Rhetoriker als Kulturredakteur beim Schwäbischen Tagblatt beschäftigt. Im Interview berichtet er von seinem aktuellsten Werk „Palladio: A Day In The Life After The Goldrush“ welches im März beim Tübinger Verlag klöpfer.narr erschienen ist. Darin geht es um die fiktive Figur Anton Goldfall, welcher zusammen mit seinem Bandkollegen Konrad Halbritter zur deutschen Popmusiklegende der 90er Jahre herangewachsen ist. Ein ganzes Jahrzehnt später lebt er in Reichtum und resümiert monologisch sein bisheriges Leben.

Ertle zeichnet seine Hauptfigur bewusst polarisierend. Er selbst beschreibt Anton Goldfall als „schwierigen Typen“, welcher bereits in sehr jungen Jahren mit Ruhm konfrontiert wurde. Anton soll laut Ertle bei seinen Lesern eine Mischung aus Abscheu und Identifizierung auslösen. Über seinen auf Band aufgenommen Monolog, aus welchem das gesamte Buch besteht, etabliert er über seine eigenen Erinnerungen ihn prägende Charaktere und zitiert seine eigenen Songtexte. Ertle versucht sich damit an einem ungewohnten Narrationsprinzip, bei welchem es gilt, die Erzählung besonders interessant zu gestalten, um damit der Monotonie eines Monologes zu entgehen.

Ähnlich experimentell arbeitete Ertle an seinem Kollaborationsprojekt mit dem Künstler Armin Bremicker. Dieser hatte die Idee, dass Ertle als sein Freund seine Bilder in Worte fasst und thematische Kurzgeschichten zu ihnen schreibt. Bremicker wollte dadurch erfahren, welche Fantasien zustande kommen, wenn jemand anderes seine Bilder betrachtet. Für Ertle zunächst keine leichte Aufgabe, berichtet er im Interview. Anfangs fiel es ihm schwer, doch dann ist der Knoten geplatzt und das assoziierende Schreiben zu den Bildern Bremickes wurde zu seinem Hobby.

Zweieinhalb Jahre dauerte dieser Prozess und das fertige Werk erschien schließlich 2019 unter dem Titel „Wir gehen jetzt weiter zum brennenden Hasen“ beim Konkursbuch Verlag. Der Titel hat zweierlei Herkunft: Zum einen, so erzählt Ertle, gibt es tatsächlich im Buch eine Zeichnung von Bremicker, welche einen brennenden Hasen zeigt. Zum anderen gibt es von Ertle selbst eine Geschichte über eine Museumsführung im Buch, welche mit den Worten „Wir gehen jetzt weiter zum brennenden Hasen“ endet. Diese subtilen Verbindungen ziehen sich auch durch die verschiedenen Kurzgeschichten. Während Ertle zwar oft auch zielgerichtet seine Assoziationen zum jeweiligen Bild beschreibt, ersinnt er an anderen Stellen Geschichten, welche nur in einem kleineren Detail mit der passenden Zeichnung einhergehen.

Aktuell wäre Ertle eigentlich für Buchvorstellungen und Lesungen in der Region unterwegs. Zwecks Corona wurden diese Veranstaltungen zunächst abgesagt. Bis man Peter Ertle jedoch wieder bei einer seiner Lesungen live erleben kann, gibt es hier zwei Leseausschnitte aus „Palladio“ und „Wir gehen jetzt weiter zum brennenden Hasen“ zusammen mit seinem Interview bei der Wüste Welle.


Audio

Leseprobe

Download (6,42 MB)
Wir_gehen_jetzt_weiter_zum_brennenden_Hasen_Leseprobe.mp3


Leseprobe

Download (3,65 MB)
Palladio_Leseprobe.mp3


Langversion des Interviews mit Peter Ertle

Download (74,85 MB)
Interview_Peter_Ertle_lang.mp3


Kurzversion des Interviews mit Peter Ertle

Download (12,77 MB)
Interview_Peter_Ertle_kurz.mp3



Bilder





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