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Neue Dringlichkeit :: Der Widerspruch - Ein Volkslied

Liliane, Christopher und Nele vom Kollektiv "Neue Dringlichkeit" stehen zum zweiten Mal mit einem Stück, zu Silcher und Tübingens Nazi-Vergangenheit, auf der Bühne des ITZ am Zimmertheater Tübingen. Sie waren zum Interview über ihr Stück bei uns.

Das Kollektiv "Neue Dringlichkeit“ steht zum zweiten Mal im ITZ am Zimmertheater auf der Bühne, dieses Mal mit einem Stück zu Tübingens Geschichte zu Zeiten des Nationalsozialismus, der neuen Rechten, Volksliedern, mit Gesang und anschließender Diskussion.

Bei hrer letzten Inszenierung kam die Idee für dieses Stück schleichend, auf Spaziergängen wurde das Silcher Denkmal immer wieder ein zentraler Punkt und die Stele daneben brachte den Gedanken auf, warum ein solches Nazi-Denkmal lediglich leicht kommentiert in Tübingen steht und was dahinter steckt. Und so fingen die Arbeiten an, mit Stadtführungen einer Freundin, Sandra Lang, die mit der Geschichtswerkstatt zusammenarbeitete und sie darüber informierte, wie in Tübingen der Nationalsoialismus mit vorbereitet und begleitet wurde.

Die drei erzählten uns von geschichtlichen Hintergründen, die sie in Erfahrung bringen konnten, zu Silchers Ansichten und wie anders die damalige Zeit und die damaligen Normen waren und warum Silcher vielleicht gar keine extremen Ansichten hatte, auch wenn es aus heutiger Sicht so scheint, weil es damals so üblich war, dass zum Beispiel Singkreise antisemitisch waren.

Das Kollektiv schrieb in Zusammenarbeit mit dem Projektchor neue Texte für Silchers Lieder. Der Hintergrundgedanke war eine Art Repräsentation der Vereinnahmung Silchers und der Kunst algemein, darauf wollten sie so aufmerksam machen.

Das Singen im Stück selbst empfanden sie als ganz wichtig. Zuschauer kamen auf sie zu und meinten, dass das Singen dieser Lieder ihnen beim Verstehen und Stellungnehmen geholfen habe, anders als wenn man einfach nur darüber redet. Aber auch, weil Gemeinschaft gebildet wird und auch, weil sich ein paar Zuschauer dagegen entscheiden, manche Lieder oder Lieder im Originaltext zu singen.

In seiner ersten Form hatte das Stück eine Länge von fast vier Stunden, jetzt ist es auf eine Stunde heruntergekürzt. Dieser Prozess des Kürzens habe natürlich viel rausgenommen, was wichtig wäre, aber dafür viel mehr Möglichkeiten für Dialoge mit Zuschauern geschaffen, da im Stück jetzt Thesen und Behauptungen ohne ausführliche Erklärung in den Raum gestellt werden und das dem Zuschauer eine ganz andere Art der Beteiligung ermöglicht.

Wer nun Interesse an dem Stück hat, kann am heutigen Freitag zwischen 16-18 Uhr und am morgign Samstag von 11-13 Uhr 3x zwei Freikarten gewinnen, wenn er/sie unter folgender Nummer anruft und ein Silcherlied anstimmt - ob Original oder eines mit Text vom Kollektiv:

07071/927333


Audio

Kurzfassung neue Dringlichkeit

Download (21,39 MB)
Neue_Dringlichkeit_Interview_Kurzfassung.mp3


Interview neue Dringlichkeit ungeschnitten

Download (76,48 MB)
Neue_Dringlichkeit_Interview_komplett.mp3



Bilder





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