„Der marktgerechte Mensch“ ist ein Film, der die jetzige Situation unserer Gesellschaft hinterfragt und den Zuschauer zur Reflexion zwingt.

Noch vor 20 Jahren waren in Deutschland knnapp zwei Drittel der Beschäftigten in einem Vollzeitjob mit Sozialversicherungspflicht. Nur noch 38% sind es heute – der Mensch wird immer mehr zur Ware. Und verliert somit seine Menschenwürde. Genau dort setzt „der marktgerechte Mensch an“. Das Projekt nennt sich auch „Film von unten“ – finanziert von denen, die den Film sehen und zeigen wollen. Das heißt er wurde finanziert durch Spenden – von Einzelpersonen aber auch von Organisationen, die hinter der Idee standen. Auch beispielsweise Attac Tübingen zählt zu den Unterstützern.

„Der marktgerechte Mensch“ ist ein Film, der die jetzige Situation unserer Gesellschaft hinterfragt. Dabei kommen die unterschiedlichsten Menschen zu Wort. Somit wird auch eine Vielzahl von Bereichen beleuchtet: von Einzelhandel, Universitäten, Textilverarbeitung, Klimawandel bis hin zum Wahn der Selbstliebe und Selbstoptimierung. Diese Informationsflut kann den Zuschauer etwas erschlagen und verwirren. Was hat der Hambacher Forst jetzt mit den Arbeitsbedingungen von H&M oder einer Fitness-App zu tun? Doch am Ende des Films, spätestens in den Stunden der Reflexion danach, erschließt sich der Zusammenhang, denn die Gesellschaft als Ganzes wird hier hinterfragt. Und diese Reflexion findet satt, versprochen. Der Marktgerechte Mensch ist kein Film, der als seichte Unterhaltung dienen soll oder kann – der Zuschauer wird unweigerlich sich selbst, sein Leben und seine Rolle in der Gesellschaft hinterfragen. Denn auch zu einem fordert der Film auf: mischt euch ein, schließt euch zusammen, denn:

ein anderes Leben ist möglich.

Rezension

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