„Women’s Voice – India’s Choice“ ist der Titel des Dokumentarfilms von Shammi Singh. Vielleicht liegt es daran, daß er gar keine Ausbildung zum Dokumentarfilmer hat, dass dieser Film so besonders ist: er gibt den Raum seinen Protagonistinnen.

Da hätte er noch nicht gedacht, wohin die Reise ihn führt: Das Land seines Vaters kennenlernen wollte er mit Anfang 20. Shammi Singh wurde in Ditzingen bei Stuttgart geboren, als Sohn einer deutschen Mutter und eines indischen Vaters. Seine erste Reise weckte in ihm die Liebe zu diesem vielgestaltigen Land seiner fast vergessenen Wurzeln der einen Seite seiner Ahnen. Angesichts der erschreckenden Nachrichten, die um die Welt gingen, wurde er immer wieder gefragt, ob es für Frauen denn sehr gefährlich sei, in Indien zu reisen. Wie sollte er das wissen? Als Mann hatte er auf seinen Reisen meist Männer getroffen. Also brach er 10 Jahre nach seiner ersten Reise erneut auf, mit einer Filmausrüstung und dem Entschluss, das Gespräch mit den Frauen Indiens zu suchen. Mit 20 Frauen hat er gesprochen, beeindruckende Persönlichkeiten erlebt und die Vielfalt Indiens auch in der rasanten Veränderung der Verhältnisse und der Bedürfnisse der Frauen entdeckt. Die Reise hat ihn verändert: seinen Blick auf die Welt, auf die Menschen, auf Frauen, auf sich selbst – und uns hat sie einen bemerkenswerten Film beschert.

 Beim 19. Filmfest FrauenWelten, dem letzten in Tübingen, hatte ich die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen.

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