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Miri Watson :: Meer ohne Mo
Miri Watson dachte bis zu ihrem 8. Lebensjahr, dass sie Zirkusartistin wird. Danach stand für sie fest: Autorin soll es sein.
Mit 16, als sie bei einer Freundin nach einer Party-Nacht aufwachte, kam ihr ein Gefühl, dass sie festhalten wollte: das Gefühl einer tiefen Freundschaft. Das war ihr Funke, der das Feuer entfachte und sie zu "Mo ohne Meer" inspirierte. Mo und Svenja waren von der ersten Klasse an beste Freunde. Zwischen ihnen besteht eine Freundschaft, die Svenja in ihr ganzes Leben mitnehmen will. Doch Mo begeht nach dem Abitur Suizid.
Miri selbst hat keinen Umgang mit dem Thema Selbstmord, aber ein paar ihrer Freunde beschäftigen sich damit, weshalb sie sich die Frage nach dem Umgang damit stellte. Das Buch hat sie insgesamt drei Mal geschrieben: das erste Mal war sie nicht zufrieden; das zweite Mal auch noch nicht; beim dritten Versuch hatte sie ein Buch vor sich, mit dem sie sich identifizieren konnte. Als sie aber ihr Kind bekam, lagen die Prioritäten woanders, vor zwei Jahren, mit 25, hatte sie den Gedanken, dass sie es nun endlich feritg schreiben und publizieren sollte.
Zwischen den drei Versionen ist viel passiert: Svenja hieß zuerst Ronja, war ein Mädchen mit bosnischen Wurzeln und gehörte dem Islam an. Miri wurde aber klar, dass sie keine Geschichte aus der Perspetive einer Person schreiben kann, die Migrationshintergrund und eine andere Religion hat. Nun wird ihr keine Religion zugewiesen, sie feiert kein Weihnachten und hat Essgewohnheiten, die man einer Religion zuschreiben könnte, die aber nicht genau erklärt werden. Damit wollte Miri einen Charakter schaffen, der die Diversität repräsentiert. Auch während der Arbeit mit dem Lektorat fielen kleine Fehler und Ungenauigkeiten oder auch Unstimmigkeiten auf, die überarbeitet werden mussten.
Svenja geht ans Meer und arbeitet in einem Obdachlosenasyl. Dort erfährt man viel darüber, wie sie durch Mo's Tod beeinflusst wurde, wie apathisch sie manchmal ist, wie verklärt ihre Erinnerungen an Mo sind und wie viel in ihrem Kopf herum schwirrt. Miri selbst bezeichnet Svenja als eine schlechte Erzählerin, weil der Leser imer wieder nicht klar weiß, was in ihrem Kopf ist und was Realität ist. Sie beschäftigt sich mit der Frage, ob sie das Recht darauf hat, Sauer auf Mo zu sein, weil er sie verlassen hat, und damit, dass alle immer nur über Mo reden, ihr Leben davon doch aber auch zerrissen wurde.
Die Buchpremiere mit Lesung und Gespräch ist am Dienstag, den 10. Dezember um 21:30 Uhr in der Hausbar der Münzgasse 13, dem Blauen Salon. Die ersten Gäste bekommen einen Shot mit dem Getränk aus dem Buch: FantaRum.
Audio
Lesung zweiter Teil
Lesung_Teil_2.mp3
Lesung erster Teil
Lesung_Teil_1.mp3
Interview Kurzfassung
Interview_Kurzfassung.mp3
Interview komplett
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