Bernd Jürgen Warneken zu seinem Buch "Mein 68 begann 65"

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Bernd Jürgen Warneken zu seinem Buch "Mein 68 begann 65"

Justin Humm
Mo, 05.03.2018
17:20
Regionales

Der Rhetoriker, Germanist und Kulturwissenschaftler Bernd Jürgen Warneken war zu Gast im Lokalmagazin, um über sein neues Buch "Mein 68 begann 65. Eine Tübinger Retrospektive" zu sprechen. Ausschnitte aus dem Buch wurden in der Sendung von Hartmut Stirner vorgelesen.

In "Mein 68 begann 65. Eine Tübinger Retrospektive" beleuchtet Warneken die Anfänge der 68er-Bewegung in Tübingen. Die Stadt war nicht wie Berlin wichtiger Schauplatz gewesen, aber immerhin ein Sub-Zentrum der Proteste.

Für Warneke war der Beginn der Ereignisse der Besuch des damaligen Bundeskanzlers Ludwig Erhard gewesen. Dieser hielt auf dem Balkon des Tübinger Rathauses eine Rede. Die Studierenden versammelten sich auf dem Marktplatz und hielten Protesttransparente mit Aufschriften wie "Mehr Niveau, Sie sind in Tübingen!" in die Höhe. Als CDU-nahe Studierende in Wut die Transparente herunterzerrten und zerrissen, fühlte sich Warneken in seiner legalen Meinungsäußerung beeinträchtigt.

Für ihn war das ein Schlüsselmoment, ein Indiz dafür, dass die 68er-Bewegung ursprünglich aus einer gutbürgerlichen Empörung heraus entstanden ist und nicht aus einem linksradikalen Weltbild.

In einem weiteren Kapitel behandelt Warneken die Ereignisse um den bei einer Demonstration von einem Polizisten erschossenen Benno Ohnesorg. Auch ein Kapitel zu der Frauenbewegung der 68er gibt es. Diese hatte keinen unumstrittenen Platz in der Bewegung. Zwar wurde vordergründig immer Mitgliedschaft von Frauen in Gremien begrüßt, teilweise aber auch bewusst erschwert. Auch um Sex, Drugs & Rock'n Roll geht es, allerdings ist das Fazit dazu anders als es der Buchtitel vermuten lässt

Das Buch wird am 20. März 2018 um 20 Uhr im Museam Obere Säle vorgestellt.

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