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G20 Nachlese aus Tübinger Perspektive

Phoebe und Marvin waren mit der Interventionistischen Linken aus Tübingen bei den G20-Protesten in Hamburg dabei und berichten über die Ereignisse aus ihrer Perspektive. Die Freude über den kreativen Protest von vielen wird getrübt vom gewaltvollen Auftreten der Polizei und den einseitigen Bildern vieler Medien.

Der prägendste Eindruck der beiden G20-Demonstrierenden war die ständige Präsenz von Polizei und der ständige Versuch von Desorganisation und Einschüchterung von Seiten der Polizei. Marvin und Phoebe träumen inzwischen sogar von Polizisten. Marvin und Phoebe träumen inzwischen sogar von Polizisten.

Die Hubschrauber kreisten die ganze Nacht über dem Camp am Stadtpark, dessen Verbot erst das Bundesverfassungsgericht aufgehoben hatte. In der Nacht zum Samstag gab es zwei Warnungen und Marvin hatte Angst, die Polizei würde das Camp räumen.

Phoebe versuchte im Umgang mit der Polizei die Stimmung aufzulockern, indem sie lustige Kommentare abgab. Häufig sei das Verhalten der Polizei allerdings auch für langjährige Demogänger kaum vorhersehbar gewesen und auf die Art der Zuspitzung seien die Wenigsten vorbereitet gewesen. Das Verhalten der Polizei verstörte und entsetzte Phoebe, weil sie es vorher noch nie erlebt hatte. Ein Teilnehmer der Welcome to Hell-Demo liegt immer noch im Koma.

Der mediale Fokus auf die Nacht der Gewalt im Schanzenviertel frustriert Phoebe, die eigentlich bestärkt und motiviert aus Hamburg zurück kam und jetzt traurig ist, dass die Gewalt alles dominiert. Marvin sieht im obsessiven Aufgreifen von Gewalt eine Trivialisierung und Folklorisierung des Protests auf der Straße und eine Ablenkung von Inhalten.


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g20_nachlese.mp3





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