Regisseur Axel Krauße und Sandra Schuhmacher erzählen vom neuen Theaterprojekt am Zimmertheater. Wie sie darauf gekommen sind, wo die Schwierigkeiten lagen und warum das Thema Haare jeden etwas angeht.

Haare. Ein Thema das jeden angeht. Jeder ist betroffen, selbst wenn man keine Haare hat. Es klingt banal, eine Alltäglichkeit. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, wie Haare Ausdruck verschiedenster Mentalitäten und Lebensstile sein können und schon immer waren. Was wäre Jesus ohne seine langen Haare, ein Hipster ohne Hipsterbart oder eine Hexe ohne ihren roten Schopf?

Das Theaterstück dokumentiert die Geschichte der Haare. Und somit auch die Geschichte verschiedener Vorstellungen von der Welt, die sich in der Bedeutung, die den Frisuren zugeschrieben wird, widerspiegeln. Dazu kollagieren Peter Sindlinger und Axel Krauße Texte aus unterschiedlichsten Epochen. Von Auschnitten aus dem Koran und der Bibel über Erzählungen aus dem dritten Reich bis hin zu Werbung für Wimpernpflege und Intimrasur. Das Spektrum ist breit gefächert.

Kombiniert wird dieses umfangreiche Thema mit einem nicht minder umfangreichen. "Ich wollte schon immer mal etwas zu religiösem Fanatismus machem", meint Krause. Natürlich, welche Idee wäre naheliegender? Doch tatsächlich zeigen sich überraschend viele Schnittsellen der beiden Themen.

Für die drei Schauspieler sei das Sück eine besondere Herausforderung. In 100 Minuten spielen sie 20 bis 30 verschiedene Rollen. Dabei verkörpern sie unterschiedlichste Textarten und Personen. Schnelles Umschalten ist gefragt.

Zu erwarten ist ein amüsanter, aber auch spannungsvoller Abend, der auf äußerst kuriose Art und Weise zwei unerwartete Themen kombiniert. Zu sehen ist das Theaterstück im Tübinger Zimmertheater.

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