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Nachrichten vom 03.08.15

Gemeinderat gegen Mietpreisbremse

Über steigende Mieten freut sich kaum einer. Dennoch hat der Reutlinger Gemeinderat mit einer knappen Mehrheit die Mietpreisbremse abgelehnt. Daher können Reutlinger Vermieter weiterhin frei über eine Erhöhung bei Neuvermietungen bestimmen. Vor allem CDU, FDP und die Freien Wähler sehen die Mietpreisbremse nicht als geeignetes Mittel, um die Lage um den Wohnungsmarkt zu entschärfen. Stattdessen würden Vermieter aus Unsicherheit ihre Mieten vor der Einführung der Grenze erhöhen. Außerdem könnten private Investoren durch die Mietpreisbremse abgeschreckt werden, die dann lieber in den angrenzenden Kommunen wie Pfullingen oder Eningen bauen würden. Allerdings ist das Ergebnis der Abstimmung nur eine Empfehlung des Gemeinderats an das Land Baden-Württemberg. Die endgültige Entscheidung, ob die Mitpreisbremse eingeführt wird, liegt beim Wirtschaftsministerium.

 

Perspektive für Natursteinpark

Der Natursteinpark von Manuel Rongen kann vielleicht doch innerhalb Tübingens umziehen. Zumindest gibt es jetzt eine Fläche in der Nähe des Hornbach, die ein Landwirt zur Verfügung stellen würde. Außerdem hat der Gemeinderat hat einen Bebauungsplan für das Gebiet beschlossen. Dennoch sind viele Gemeinderäte und auch Anwohner enttäuscht, dass der Natursteinpark überhaupt aus dem Schindhau am Galgenberg verschwinden muss. Eine Initiative gegen den Lastwagenlärm hatte dazu geführt, dass man im Flächennutzungsplan die Ausweisung als Wald festgestellt hatte. Diese Klassifizierung lässt keine gewerbliche Nutzung zu. Versuche den Natur- und Umweltschutz durch Steinrecycling als Argument geltend zu machen, scheiterte beim Regierungspräsidium. Der Natursteinpark bräuchte etwa drei Jahre für einen vollständigen Umzug auf die neue Fläche.

 

Neckarbrücke gesperrt

Seit Donnerstag ist die Neckarbrücke gesperrt und die Sanierung des südlichen Stadtkerns hat begonnen. Die Umleitung der Busse durch den Schlossbergtunnel führt in der Stadt zu langen Staus und viel Verwirrung. Bereits am ersten Tag der Umleitung kam es zu vier Unfällen mit Stadtbussen. Noch bis Mitte September soll die Sperrung andauern.

 

TAP gegen Kinderarmut

„Tübinger Ansprechpartner für Kinderarmut/Kinderchancen", kurz TAP, so heißt ein Projekt gegen Kinderarmut. Es soll Hilfen und Angebote für Betroffene bekannter und leichter erreichbar machen. Umsetzen soll es das Diakonische Werk; die Finanzierung kommt von der Stadt und vom Sozialministerium. Die Idee für TAP kam vom Runden Tisch gegen Kinderarmut.

 

Neue Flüchtlingsunterkünfte beschlossen

Der Gemeinderat in Reutlingen votierte am letzten Dienstag einstimmig zur Erstellung von vier neuen Container-Standorten, in denen Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Die Stadt geht davon aus, dass monatlich ca. 60 neue Flüchtlinge aufgenommen werden. Diese Zahl wird sich laut OB Bosch noch drastisch erhöhen, wenn Flüchlinge ihre Familien nachholen dürfen. OB Bosch betonte, dass Zelte und Turnhallen als Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen nur im Notfall in Betracht gezogen werden sollten. Als Standorte für die neuen Unterkünfte werden verschiedene Möglichkeiten von der Stadt zur Abstimmung gestellt. Linken-Stadträtin Tatti monierte, dass alle Standorte an Ortsrändern liegen, was symbolisch dafür stünde, dass diese Menschen am Rande der Gesellschaft stehen. Daraus könne man den Rückschluss ziehen, dass keine wirkliche Integration von Flüchtlingen seitens des Staates gewollt ist.

 

Verein "Neue Arbeit" insolvent

Der gemeinnützige Verein "Neue Arbeit" beantragte vergangene Woche ein Insolvenzverfahren. Der Tübinger Rechtsanwalt Gerhard Walter ist jetzt vorläufiger Insolvenzverwalter. Er wird in den nächsten Wochen prüfen, ob das Insolvenzverfahren eröffnet werden kann. Für die 42 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Vereins kann das Gehalt zunächst für drei Monate gesichert werden. Der Verein betreut seit über 30 Jahren benachteiligte Menschen und bietet ihnen Arbeitshilfen, Berufsvorbereitungen und Ausbildungen.

 

Hesses Grossvater

Die Uni Tübingen bietet seit mehr als 10 Jahren einen europaweit einzigartigen sprachwissenschaftlichen Schwerpunkt an. Malaylam ist eine Sprache die im Südwesten Indiens von mehr als 33 Millionen Menschen gesprochen wird. Die indische Regierung spendiert Tübingen jetzt mit dem „Gundert-Chair“ eine Gastdozentur die an Herman Hesses Grossvater Hermann Gundert erinnern soll. Herman Hesse hat mehrmals in dem autobiographischen Märchen „Kindheit des Zauberers“ und in der Erinnerung „Grossväterliches“ an Gundert erinnert und ihm dadurch ein Denkmal gesetzt. Dabei hob er vor allem seine Multilingualität im Bezug auf die Sprachen im indischen Raum, das Wissen und die Praktiken der Religionen in diesem Teil der Welt und das Verständnis für die Menschen hervor. Der Start der neuen Gastdozentur an der Uni Tübingen wird am 9. Oktober mit einem zweitägigen Symposium gefeiert.

 

Bakterien-Resistenz-Forschung

Dem Tübinger Sonderforschungsbereich "Bakterielle Zellhülle" wurde vom Gutachtergremium der Deutschen Forschungsgemeinschaft "Weitsicht" bescheinigt. Seit 15 Jahren wird in Tübingen an diesem Thema gearbeitet, das in letzter Zeit immer mehr an Brisanz gewinnt. Die Problematik rund um die multiresistenten Keime macht die Suche nach neuen Antibiotika immer dringender. Nun wurde erkannt, dass die Zellhülle als Schnittstelle eine wichtige Rolle dabei spielt. Über die Zellhülle docken schädliche Bakterien am menschlichen Darm an. So müssen Wirkstoffe wie Antibiotika, die schädliche Bakterien angreifen wolllen, die Zellhülle zunächst überwinden. Dem Tübinger Forschungsteam wurden nun vier weitere Jahre Finanzierung gewährt, was etwa 10 Millionen Euro entspricht.

 

Mensch Ärgere Dich Nicht als Film

In der Tonnenhalle der Mössinger Pausa verfilmen Jugendliche des Filmvereins „Just be creative“ das bekannte Brettspiel „Mensch ärgere dich nicht“. Dabei inszenieren sie in dem etwa siebenminütigen Film das Brettspiel als eine Game-Show. Insgesamt 70 Jugendliche sowie richtige Profis aus Berlin arbeiten am Filmset mit. Das Drehbuch haben jedoch die Vorsitzenden des Filmvereins Ben Hoyer und Micha Kunze geschrieben. "Just be creative" ist ein gemeinnütziger Verein, der Filmprojekte in Zusammenarbeit mit Jugendlichen verwirklicht. Ihr neustes Projekt ist es, allseits bekannte Brett-, Gesellschafts- und PC-Spiele zu verfilmen und dabei zu parodieren. Am 24. Oktober wird der Kurzfilm im Filmzentrum "Bären" in Böblingen zu sehen sein.

 

Reutlinger Toilettenkonzept

Laut dem Reutlinger Gemeinderat sollen die öffentlichen Toiletten in Reutlingen, die nicht mehr den Anforderungen der „modernen sauberen hygienischen und barrierefreien“ Toiletten entsprechen, von Grund auf saniert werden. Die Toilettenkonzeption für die Stadt wurde von der studentischen Unternehmensberatung EBS Student Consulting in einem 42-seitigen Pamphlet akribisch detailliert ausgearbeitet. Die Kosten der Gesamtmaßnahmen dieser Aktion belaufen sich auf gut 1 Million Euro.




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