Keine Chance fürs Gôgenbähnle

Die Mehrheit des Gemeinderats ist sich einig: Ein Gôgenbähnle passt nicht zu der kleinen Universitätsstadt. Die Gassen seien dafür einfach zu eng. Die Idee des Busunternehmens Kocher-Lutz, Touristen mit einer Citybahn durch die Tübinger Altstadt zu fahren, sorgte bei den Tübinger Bürgern für große Aufregung. Der Ausschuss lehnte das Projekt mit vier Befürwortern, elf Gegenstimmen und vier Enthaltungen ab. Diese Abstimmung wäre rechtlich nicht notwendig gewesen, denn die Verwaltung hätte das Gôgenbähnle einfach genehmigen können. Doch aufgrund der Brisanz des Themas hatte OB Boris Palmer beschlossen, eine Abstimmung als Vorsichtsmaßnahme abzuhalten. Geschäftsführer Stephan Kocher nahm das Nein gelassen entgegen, aber kündigte bereits einen neuen Vorstoß in diese Richtung an.

Preis für Flüchtlingshilfe

Die Bürgerstiftung verleiht in diesem Jahr wieder zwei Preise, die mit 10.000 € dotiert sind. Die Preise sollen Initiativen und Vereinen zugute kommen, die sich mit der Flüchtlingsproblematik auseinandersetzen und auf diesem Gebiet bereits aktiv sind. Vor allem die langfristige Betreuung und Eingliederung der Flüchtlinge soll im Mittelpunkt stehen. Der zweite Preis wird an Einzelpersonen verliehen, die sich durch ihr herausragendes Engagement in diesem Bereich verdient gemacht haben. Die Bewerbungen können bis zum 28. August beim Bürgerbüro eingereicht werden.

Benefiz-Aktion durch Radtour

Bereits seit über 20 Jahren tourt die Benefiz-Aktion "Tour Ginko" durch Süddeutschland. Am gestrigen Donnerstag startete sie nun wieder. Los ging es für die über 130 prominenten Teilnehmer, darunter Profi-Sportler und Schauspieler, in Tübingen. Von dort aus ging es nach Wendelsheim, Rottenburg und Herrenberg. In den einzelnen Städten hatten Vereine Gelder gesammelt, die die Radler nun einsammeln und einem gemeinsamen Spendenprojekt zugute kommen lassen. In diesem Jahr gehen die Spenden an den Verein "Rückenwind". Dieser Verein unterstützt chronisch kranke Jugendliche, die mit 18 die Kinderklinik in Tübingen verlassen müssen und eine Anschluss-Betreuung brauchen.

Hangsicherung in Öschingen

Nach dem Erdrutsch, der durch den Starkregen vor zwei Jahren bei der Öschinger Landhaussiedlung entstand, begannen auch Bewohner des Baugebiets "Auchtert" in Öschingen sich Sorgen zu machen. Zwar ermittelten die Experten nach einer Geländeuntersuchungen keinerlei konkrete Gefährdung, empfahlen zur Vorsorge jedoch eine verbesserte Entwässerung. 700 000 € werden für die entsprechenden Baumaßnahmen vermutlich benötigt, trotzdem stimmte der Gemeinderat den Plänen geschlossen zu.

Asyl im Belsener Gasthaus

Ab Juli entsteht im seit Jahrzenten nicht mehr betriebenen Gasthaus Adler in Belsen, Raum für neun neue Flüchtlinge. Der Landkreis wird den „Adler“ vom jetzigen Besitzer anmieten. Bedenken der Anwohner wurden laut. Diese bemängelten besonders den schlechten baulichen Zustand des Gebäudes. Die Heizung soll jedoch bis zum Bezug renoviert werden. Baden-Württemberg ist gesetzlich dazu verpflichtet, knapp 13 % aller nach Deutschland kommenden Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen. Pro Monat kommen etwa 70 neue Flüchtlinge in den Tübinger Kreis. Die Landkreise sind auf Privatpersonen, die Wohnraum zur Verfügung stellen angewiesen um den Bedarf decken zu können.

Kulturnacht in Reutlingen

Am 26. September wird in Reutlingen die fünfte Kulturnacht stattfinden. 65 Locations hätten sich dafür bisher angemeldet, so Edith Koschwitz, die Geschäftsführerin des Netzwerks Kultur. Ein besonderes Highlight wird eine Lichtspielkunst im Sinne einer "Augmented Reality" sein. Dafür müssen sich die Besucher eine App auf ihr Smartphone laden, mit dem sie dann die besondere Lichtveranstaltungen erleben können. Außerdem können sich die Besucher auf internationale Künstler freuen. So werden eine westafrikanische Trommelgruppe, syrische Musiker aus Tübingen, Balkanpop mit einem Trompeter aus Mazedonien und singende Bewohnerinnen einer Tübinger Flüchtlingsunterkunft vertreten sein.

Mössinger Rosenmarkt

Vergangenen Sonntag fand wieder einmal der Mössinger Rosenmarkt statt. In Massen kamen die Besucher auf den Jakob-Stotz-Platz, um die vielen Blumen und Handwerksgegenstände der 170 Stände zu bestaunen. Im Mittelpunkt stand natürlich die Rose selbst, in ihren verschiedensten Arten, Farben und Formen. Angeboten wurden unter anderem auch Badekugeln in Rosenform, Rosenblüten-Secco , Rosen-Limonade, Rosen-Nudeln und vieles mehr. Der Besucherrekord sei in diesem Jahr mit etwa 25.000 bis 30.000 Menschen geknackt worden. Vor allem zwischen 13 und 14 Uhr war ein Durchkommen zwischen den Ständen unmöglich. Der Markt ist nicht nur in der Mössinger Region beliebt: Teilweise kamen die Besucher aus Oberschwaben, vom Bodensee oder aus dem Stuttgarter Raum.

Bob Dylan Konzert

8 000 Besucher kamen am vergangenen Sonntag zum Bob-Dylan-Konzert im Sparkassenkarré. Die vorwiegend der älteren Generation angehörenden Fans waren teils weit angereist und erlebten in Tübingen nicht nur einen Wolkenbruch sondern auch eine musikalische gut aufgelegte Legende. Der 74jährige Dylan erhielt durchgehende begeisterte Kritiken für sein Konzert, nur der Regen und die lange Schlange beim Einlass und die problematische Parkplatzsuche dürfte das Vergnügen der Fans etwas getrübt haben.

Mediendozentur

Prof. Miriam Meckel hielt einen Vortrag zum Thema "Der berechenbare Mensch" im Rahmen der zwölften Mediendozentur an der Uni Tübingen. Meckel sprach vor allem an, dass das Internet nicht vergisst, auf welchen Seiten man gewesen ist. So kann es passieren, dass einem Buchempfehlungen bereits vor der Bestellung geliefert werden. Die Problematik darin ist, dass dem Menschen dadurch immer mehr Entscheidungsfreiheit genommen wird. Der Mensch wird damit sozusagen berechenbar. Problematisch sei laut Meckel auch, dass dieses Thema in der Bevölkerung wenig präsent ist. In ihrem Vortrag forderte sie deshalb zu einem kritischen Medien- und Internetkonsum auf: "Wir müssen uns sorgen, dass uns die Unterscheidungsfähigkeit abgenommen wird. Wir können es verändern.", so Meckel.

Erste Tübinger TEDx-Konferenz

TED steht für „Technology, Entertainment and Design“ und ist eine Veranstaltung in den USA. In kurzen Vorträgen werden dort neue und innovative Ideen vorgestellt. Die Vorträge werden gefilmt und im Internet weltweit zur Verfügung gestellt. Mit keinem geringeren Ziel als durch gute Ideen die Welt zu verbessern. TEDx ist die weltweit verbreitete kleinere Variante. Diese Woche zum ersten Mal im Weltethos Institut in Tübingen. Vorschläge waren unter anderem ein nicht Zahlen sondern Mitarbeiter-Orientierter Führungsstil in Firmen; oder durch Service und Kulanz, welche die Erwartungen der Kunden übertrifft, den Einzelhandel zu stärken; oder gar den bereits entwickelten Impfstoff der in Zukunft gegen Krebszellen, oder Ebola eingesetzt werden könnte. Die Vorträge fanden Anklang und so planen die Veranstalter eine Fortsetzung der TEDx Konferenz auch für das nächste Jahr.