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DER TOD UND DAS MÄDCHEN :: Zimmertheater

Ariel Dorfman's Theaterstück DER TOD UND DAS MÄDCHEN spielt nach der chilenischen Miltärdiktatur und changiert zwischen Kammerspiel und politischem Krimi. Es geht um die Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen unter Pinochet, aber auch um das Überwinden von Sprachlosigkeit und um Aussöhnung.

Schuberts gleichnamiges Streichquartet DER TOD UND DAS MÄDCHEN spielt eine doppelt wichtige Rolle. Einer von Pinochets Folterknechten hörte es immer, wenn er Paulina vergewaltigte. Seither ist sie traumatisiert und kann Schubert nicht mehr hören.

Als ihr Mann Gerardo nach einer Autopanne vom Arzt Miranda nach Hause gebracht wird, glaubt sie ihren Peiniger an der Stimme wieder zu erkennen. Sie nimmt ihn kurzerhand als Geisel und versucht von ihm ein Geständnis zu erzwingen. Jetzt nutzt sie die Methoden der Folterer und könnte mit ihrer Waffe den Tod bringen.

Ariel Dorfman hat DER TOD UND DAS MÄDCHEN kurz nach der Pinochet-Diktatur geschrieben und behandelt darin die komplexen Themengbilde um Wahrheit, Rache oder Schuld, aber auch die Aufarbeitung in Richtung Aussöhnung und Vergebung kommen zur Sprache.

Die Militärdiktatur ist in Chile zwar seit 1989 Vergangenheit, die Folgen sind aber bis heute sicht- und spürbar. Zum einen besteht immer noch eine gesellschaftliche Kluft in der Bewertung der Diktatur, zum anderen hat Pinochet ein neoliberales Wirtschaftssystem etabliert, das bis heute beispielsweise das Bildungssystem bestimmt.

Der Umgang mit der dunklen Vergangenheit eines Landes oder aber der eines Paares lässt sich ohne weiteres auf andere Regionen oder Situationen übertragen und hat nichts von seiner Aktualität verloren.


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