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Nachrichten vom 21.11.2014
Filmfest FrauenWelten
Seit diesen Mittwoch ist es eröffnet, das 14. Filmfest FrauenWelten. Die Schwerpunkte sind in diesem Jahr „Kämpferinnen für soziale Rechte“ und „Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen“, zu letzterem wird es am Sonntag, 23.11. auch eine Podiumsdiskussion mit freiem Eintritt geben. 44 Filme aus 35 Ländern bieten bis zum Mittwoch, den 26.11. einen Einblick in weibliche Lebenswelten – dabei gibt es aber auch Lichtblicke wie im Dokumentarfilm „Wo die freien Frauen wohnen“ und es darf gelacht werden wie in dem Film „The Optimists“. Auch diesmal werden wieder besondere Gäste erwartet: die äthiopische Rechtsanwältin Meaza Ashenafi ist die reale Person hinter der Anwältin, die im Film „Difret“ ein junges Mädchen rettet, das seinen Vergewaltiger erschießt und dafür hingerichtet werden soll. Ashenafi war Richterin am Obersten Gerichtshof und schrieb an der ersten Verfassung Äthiopiens nach dem Bürgerkrieg mit. Sie ist Mitgründerin der Ethiopian Women Lawyers Association (EWLA) und Frauenrechtsberaterin für die UN’s Economic Commission for Africa. Weitere bekannte Gäste sind der preisgekrönte iranische Filmemacher und Regimekritiker Mohsen Makhmalbaf und die junge bosnische Schauspielerin Luna Mijovic. Darüber hinaus werden bei vielen Filmen die RegisseurInnen, ProtagonistInnen oder ExpertInnen anwesend sein und sich für ein Publikumsgespräch bereit halten. Das Terre des Femmes Filmfest FrauenWelten ist Tübingens zweitgrößtes Filmfestival. Es wurde 2001 von Irene Jung gegründet, die es auch heute noch leitet.
Soziales Pilotprojekt
Schulen sind heutzutage nicht mehr nur reine Lernanstalten. Insbesondere durch die Ganztagesschule werden sie mehr und mehr zum Lebensort. Damit stellen sich den Lehrern und Schülern neue Probleme im sozialen Bereich. Um diesen entgegenzuwirken, hat die Stadt Tübingen die Schulsozialarbeit ausgebaut und weitere Sozialpädagogen eingestellt. Ein Pilotprojekt an einigen Tübinger Schulen soll helfen, durch besser geplanten Einsatz der neu eingestellten Kräfte deren Energie effektiver zu nutzen. Dabei werden sie vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz unterstützt. Das Projekt läuft vorläufig bis zur Auswertung im Jahr 2016.
Bad Klicks
Das Internet birgt viele Fallen und Abgründe. Vor diesen möchte der Verein „Wirbelwind“ mit seinem neuen Projekt „Bad Klicks“ Kinder und Jugendliche schützen. Dies ist dank einer Hilfestellung der Aktion Mensch in Form von 71.000 € möglich. Das Projekt soll Kindern und Jugendlichen einen Schutz vor Übergriffen sowohl aus dem Netz, als auch über das Netz bieten. Starten wird man mit Workshops und Vorträgen, die man in Vereine, Schulen oder Jugendgruppen bringen möchte. Hier wird dann nach Geschlechtern getrennt gearbeitet. Ein Mann arbeitet mit den Jungs, eine Frau mit den Mädchen. Man erhofft sich so mehr Offenheit und Vertrauen von Seiten der Schüler. Denn noch heute ist Missbrauch ein Tabu-Thema. Dieser geschieht häufig auch über das Internet. Hierbei möchte man den Kindern helfen und sie, wenn nötig betreuen. Es wird auch Präventionsarbeit für jüngere Kinder geben. Hierbei wird mit Filmen gearbeitet und den Kindern ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht.
Jugendsachbuchpreis
Der Verein zur Leseförderung hat am letzten Freitag den Jugendsachbuchpreis in Tübingen verliehen. In der Kategorie „Originaltitel“ hat das Buch „Kunst“ aus dem Arena-Verlag gewonnen. Es ist ein Mitmachbuch, das bekannte Kunstwerke und den Künstler beschreibt. Außerdem empfiehlt es verschiedene Maltechniken zum Nachmalen. Die Biografie „Nelson Mandela – Nichts ist unmöglich“ hat die Kategorie Lizenztitel gewonnen. Die Spezialität des niederländischen Verlags ist es, schwierige Themen in einfacher Sprache anzubieten. Das Buch „Der Körper“ siegte in der Kategorie Sachbuch plus für Bücher mit Beilagen wie CD-Roms. Die Jury aus 60 Eltern-Kinder-Tandems und Schüler-Lehrer-Tandems hat 80 neu erschienene Sachbücher gesichtet und beurteilt. Die drei Siegerbücher erhalten je 1.000 Euro Preisgeld.
Landesförderung
Die Abstimmung über die Fördergelder für Modul eins des Projektes Regiostadtbahn Neckar-Alb wurden nun vom Landeskabinett bewilligt. Zusätzlich übernimmt das Land nun auch das Risiko für den Fall, dass weitere Zuschüsse vom Bund entfallen. Damit sind die Weichen für den Ausbau und Elektrifizierung von Ammer- und Ermstalbahn sowie der Strecke durch Herrenberg und Tübingen gestellt. Im Bau wird Modul eins Kosten in Höhe von 105 Millionen Euro verursachen, 80 Prozent davon tragen Land und Bund.
Neues Verfahren
Schärfer, schneller, wirkungsvoller. So beschreibt Prof. Christian la Fougère den SPECT/CT. Der Mediziner von der Abteilung für Nuklearmedizin und Klinische Molekulare Bildgebung des Uni-Klinikums Tübingen hat nun eines dieser Geräte in der Klinik. Der SPECT/CT soll bessere Bilder aus dem Körper liefern und so erkrankte stellen im Körper besser sichtbar machen. Es handle sich um ein Hybridgerät, weil es 2 Bildgebungsverfahren vereint: Die Computertomografie (CT) und die Szintigrafie. Aus mehreren Szintigrafien werden Schnittbilder errechnet, die sogenannten Single-Photonen-Emissions-Computertomografien, kurz SPECT. Neu sind weder CT noch SPECT und auch die Kombination der beiden gibt es schon. Was hier jedoch neu ist, ist einfach gesagt: Die Bilder lassen erkennen, wie krank eine bestimmte Körperregion oder ein bestimmtes Organ ist. Diese Stellen werde sichtbar gemacht, indem der Patient eine schwach radioaktive Flüssigkeit gespritzt bekommt. Die Vorteile dieses Verfahrens sind vor allem die geringere Strahlenbelastung, und die kürzere Untersuchungszeit. Außerdem geht man davon aus, dass die Behandlung von der Krankenkasse bezahlt wird. Im Gegensatz zu anderen Verfahren. Das 700.000 € teure Gerät bekam die Uni-Klinik kostenlos und trotzdem nicht umsonst. Sie hilft mit, das Gerät zu testen und zu verbessern.
Antibiotika-Forschung
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO zählen Antibiotikaresistenzen zu einer der drei größten Bedrohungen. Zum Weltantibiotikatag am 18. November ließ die Klinische Infektbiologie des Uni-Klinikums Tübingen verlauten, dass im Oktober ein Projekt gestartet wurde, welches die Anzahl der Antibiotikaresistenzen reduzieren soll. Dies soll einerseits durch Aufklärung zur richtigen Anwendung der bestehenden Mittel und andererseits durch die Entwicklung Neuer passieren. Der Schwerpunkt der Forschung am Uniklinikum liegt im Ermitteln der Auswirkungen von resistenten Infektionen im klinischen Bereich sowie der damit im Zusammenhang stehenden Sterberate und den entstehenden Kosten. Finanziert wird das 9,3 Millionen Euro schwere Projekt durch die EU.
Impfstoff im Test
Gemeinsam mit Tübinger Tropenmedizinern wird der weltweit erste Impfstoff gegen Hakenwürmer getestet. Weltweit sind 600 bis 700 Millionen Menschen von der Hakenwurminfektion betroffen. Anfang November begann die Studie mit dem weltweit ersten Hakenwurm-Impfstoff, der für die Anwendung beim Menschen entwickelt wurde. Die Studie wird in Gabun, in Zentralafrika ausgeführt, da die Hakenwurminfektion hier ein großes Problem darstellt. Unbehandelt führt eine Infektion zu kleinen Darmblutungen, die wiederum zu Eisenmangel, Anämie und Unterernährung führen. Außerdem können Hakenwürmer zu psychischer und geistiger Unterentwicklung führen. Dies zeigt sich an niedrigen Geburtsgewichten Neugeborener und an unterdurchschnittlichen Schulleistungen. Erste Ergebnisse werden für nächstes Jahr erwartet. Finanziert wird die Studie durch die EU.
Festakt für 25 Jahre
Letzte Woche war der offizielle Festakt zur Feier der 25-jährigen Partnerschaft zwischen Tübingen und Petrosawodsk. Es war der Höhepunkt einer langen Reihe von Veranstaltungen zum Jubiläum. OB Palmer betonte die bewegende Entwicklung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Kulturamtsleiterin Daniela Rathe nannte die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Austausches die richtige Antwort auf die aktuellen Spannungen zwischen Ost und West. Der Hauptamtsleiter aus Petrosawodsk lobte die persönlichen Begegnungen als Diplomatie des Volkes, die Verbindungen knüpfe und Brücken der Freundschaft baue. Ein Vertreter vom russischen Generalkonsulat in Frankfurt machte die Beziehung zwischen Tübingen und Petrosawodsk zur besten aller russisch-deutschen Städtepartnerschaften. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildet am Freitag ein Konzert der Gruppe Apparatschik im Schlachthaus.
Aktion Think
Mit der Aktion "Think!" brachten Studierende auf dem Tübinger Marktplatz Passanten zum Nachdenken. An einem Stand boten sie unter anderem billige Schokolade dank Kinderarbeit an. Daneben lag eine Unterschriftenliste zum Erhalt von Kinderarbeit. Auch für Bananen und Kaffee wurden schlechte Arbeitsbedingungen als Preisfaktor angepriesen. Sogar in Tübingen griffen manche freudig zu. Unter der Verpackung kamen jedoch ein fair gehandeltes Produkt und ein Flyer zum Vorschein. "Think!" wird vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der entwicklungspolitischen Einrichtung Engagement Global unterstützt. Immerhin reagierten in Tübingen viele empört auf das menschenverachtende Angebot. Alle wurden jedoch am Ende über den Sinn der Aktion aufgeklärt.
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