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Nachrichten vom 11.09.09

Hier kommt Alex

Am Alexanderpark, Ecke Mathildenstraße und Alexandersträße entsteht gerade Tübingens neues Wohnviertel. Am Fuß des Galgenbergs ziehen die ersten Bewohner schon im Herbst ein. Andere Baugemeinschaften suchen dagegen noch Verstärkung. Die Finanzkrise sorgte für eine gewisse Zurückhaltung und damit Verzögerung. Stadtsanierer Cord Soehlke hat dafür eine Lösung entwickelt. Er will eine zu groß dimensionierte Baugemeinschaft zugunsten von Reihenhaus-Parzellen verkleinern. Herzstück des neuen Viertels ist der Alexanderpark mit seinen großen alten Bäumen. Gewerbe im Haus sorgt für den richtigen Mix aus arbeiten und wohnen. Der Straßenlärm von der B 27 ist kein Thema. Der einstige Kasernenwall schützt das ganze Viertel wirksam. Der Alexanderpark ähnelt Loretto und französischem Viertel. Allerdings sind hier die Gebäude niedriger, die Bebauung ist weniger dicht und der Gewerbeanteil niedriger. Auf elf Parzellen sind knapp 60 Wohneinheiten geplant. Im Sommer 2011 sollen die letzten Wohnungen bezugsfertig sein.

Schmerzfrei ohne Pillen

Den Ersten und Dritten Platz bekamen Schüler der Tübinger Pflegeschule für die Darstellung ihrer Projekte zum Thema Schmerz. Am Beispiel von Hebammen zeigten die dritt-platzierten auf, wie schwierig es ist sich in die Schmerzen Andere hineinzuversetzen. Sie befragten Mütter zu Ihren Erfahrungen mit dem Personal bei der Geburt. Die erstplatzierten, befragten 15 Abteilungen des UKT, um zu erfahren, wieviel von dem Gelernten überhaupt umgesetzt wird und besonders viel war das nicht. Daraus ergab sich das Fazit, dass auf jeden Fall ein erhöhter Fortbildungsbedarf besteht. Ausgangspunkt für beide Untersuchungen waren Studien, die besagen, dass 67 Prozent der Patienten in Deutschland Schmerztherapeutisch nicht ausreichend versorgt sind.

Au revoir

In knapp zwei Monaten beginnen die 26. Französischen Filmtage in Tübingen. Das Programm nimmt nun zunehmend klare Formen an und die Vorauswahl der Filme ist größtenteils unter Dach und Fach – jetzt wird mit den Verleihen und Weltvertrieben verhandelt. Nicht jeder Wunschfilm kann auch gezeigt werden: Wegen der Zurückhaltung privater Sponsoren im Zeichen der Wirtschaftskrise ist der Festival-Etat noch etwas knapper als sonst. Ein cineastischer Höhepunkt des Festivals steht jedoch schon fest. So wird das Drama „Welcome“, das die Geschichte eines irakischen Kriegsflüchtlings dokumentiert, bestimmt viele Zuschauer in seinen Bann ziehen. Eine Hommage gibt es für den im Vorjahr gestorbenen Schauspieler und Gérard-Sohn Guillaume Depardieu. Insgesamt soll das ganze Festival besonders dem jungen französischen Kino gewidmet werden. Doch eine unumstößliche Entscheidung ist schon gefallen: Dies werden die letzten Französischen Filmfestspiele unter der Leitung Andrea Wenzeks sein. Dafür überträgt die Wüste Welle live von der Eröffnungsfeier am 29. Oktober ab 19:00 Uhr.

Bildungsfahrplan

"Tübingen macht schlau" heißt das von Palmers "Tübingen macht blau-Slogan" abgewandelte Motto der Volkshochschule Tübingen. Auf den 130 Seiten, des Tübinger Volkshochschulprogramms findet man Beispielsweis eine Vortragsreihe, mit dem Titel "Vom braunen Hemd zur weißen Weste" in der es um die Auseinandersetzung Tübinges mit dem Nationalsozialismus nach 1945 geht. Wer sich lieber mit fremden Kulturen auseinandersetzt, könnte zum Beispiel auch Indonesisch oder lettisch lernen. Auch China könnte noch unbekanntes für den TÜbinger Bürger biete. In "Steiflichter aus China" berichtet der deutsch-chinesische Freundeskreis über Malerei und traditionelle Medizin und zum Thema Menschenrechte in China referiert unter anderem die SPD-Bundestagsabgeordnete Herta Däubler-Gmeling. Dies war nur ein kleiner Einblick in das Umfangreiche Angebot der Volkshochschule. Das Programm gibt es auch online unter www.vhs-tübingen.de
Gegen das Vergessen

Im Reutlinger Krematorium sind 99 KZ-Opfer des Außenlagers Hailfingen eingeäschert worden. Bislang gibt es nur ein Gedenkbuch der Stadt. Darin stehen die Namen der Opfer zum Teil mit Rechtschreibfehlern. Außerdem ist die Inschrift sehr allgemein den „Opfern der Gewaltherrschaft gewidmet.“ Jetzt kommt Bewegung in die Debatte um eine Gedenktafel. Die Entscheidung fällt in den nächsten Wochen. Die Angehörigen der Opfer fordern seit langem eine öffentliche Gedenktafel am Gedenkort. Dies sei die Pflicht gegenüber den Nachfahren der Ermordeten. Der Sohn eines Hailfinger KZ-Opfers war jetzt zu Gast am Reutlinger Mahnmal. Er würde zur Not zur Selbsthilfe schreiten: „ Wenn der Stein nicht kommt, dann mach ich selber einen und lege ihn dazu“ so Joop Koekkoek. Sein Vater starb 1944 im Hailfinger KZ.

Pfullinger Trollinger

In Pfullingen wird ein großes Puzzle aus Steinen zusammengesetzt, die zum Teil mit einem Hubschrauber bis unter den Gipfel des neuen Weinbergs transoportiert wurden. Bis nach dem zweiten Weltkrieg wurde dort früher schon Wein angebaut. Die Pflullinger Bergwacht beschäftigt sich ehrenamtliche mit dem Bau der Steinmauern. Dies ist eine knifflige Angelegenheit, da kein Mörtel verwendet werden darf. Schon 2005 zeichnete sich ab, dass der Südhang nicht bewaldet werden soll. So eignet sich der Berg nicht nur als Aussichtsberg, sondern auch als Heimat für seltene Pflanzen und Tiere, die einen offenen Südhang benötigen. Auch die errichteten Mauern dienen dann als heimat für viele Tiere. 20000 € investiert Pfullingen in den Weinberg, obwohl noch nicht sicher ist, dass die Reben dort in den nächsten Jahren überhaupt wachsen dürfen, denn bis 2016 reguliert die EU noch den Weinanbau.

Letzter Kramladen

Nach dem Tod von Hans Herb wird seine Drogerie in der Tübinger Kirchgasse bis Ende September aufgelöst. Das renovierungsbedürftige Altstadthaus soll verkauft werden. 1878 als Drogerie gegründet und dann zur Kolonialwarenhandlung ausgebaut. Hans Herb betrieb den Laden für den speziellen Bedarf eher wie ein Museumsdirektor als ein Geschäftsmann. Sein unbändiger Sammeltrieb machte den Laden zu einem Privatmuseum, das jetzt eine Grabungsstätte zur Drogisten- und Familienhistorie ist. Niemand konnte das gesamte Inventar dieses Ladens noch überblicken. Hans Herb war unbestrittener König im eigenen Reich. Auf vier Ebenen verteilen sich die Lagerbestände dieser Ladenhöhle. Alles ist gestopft voll mit Tiegeln, Gläsern, Päckchen, Drogisteninstrumenten und Chemikalien. Hans Herb war nie ein Held des Aufräumens. Die Chaoslagerung bedeutet für seine Familie jetzt harte Arbeit. Manch verborgener Schatz aus dem Inventar der Herbschen Drogerie steht bald zum Verkauf. Tübingen verliert damit ein einzigartiges Original.

Hohe Dichterdichte

Friedrich Hölderlin, Ludwig Uhland, Hermann Hesse und Wilhelm Hauff. Diese bedeutenden Literaten lebten und wirkten in Tübingen. Im Rahmen der Reihe „Kennen Sie Tübingen?“ zog es am vergangenen Montag über 400 Literaturfreunde in die Tübinger Altstadt, wo sie dem Vortrag des katholischen Theologie-Professors Karl-Josef Kuschel lauschten und auf den Spuren der Literaten wandelten. Die Führung begann mit dem obligatorischen Besuch des Hölderlin-Turmes am Neckar. Kuschel war es bei seiner Führung besonders wichtig, in die Tiefen der Lebensgeschichten der Künstler vorzudringen. So erfuhr man zum Beispiel, dass Hölderlin die Hälfte seines Lebens in dem gelben Turm direkt am Wasser verbracht hatte oder dass Uhland nichts wichtiger war, als sein politisches Engagement. Die interessierten Zuhörer besuchten unter anderem das Grab Ludwig Uhlands, die Heckenhauersche Buchhandlung, welche für einige Jahre die Wirkungsstätte Hermann Hesses war und die Haaggasse, in der Wilhelm Hauff lebte. Schließlich klang die Führung mit einer Lesung im Stiftsgarten aus.

Verlängerter Sommer

Nach einem eher zögerlich beginnenden Sommer ist nun der Spätsommer dafür umso wärmer. Auch wenn vielleicht nicht jeder von uns dieses Gefühl hat, sehen das doch die Betreiber der Reutlinger Bäder so. Daher wird die Badesaison im Freibad Markwasen dieses Jahr um mindestens eine Woche verlängert. Man kann in Raum Reutlingen bis zum 20. September „frei baden“. Das traditionelle „Ausbaden“ ist also jetzt für das Wochende darauf, am 19. Und 20. September, geplant. Ob sich diese Pläne noch ändern und die Saison vielleicht sogar noch eine weitere Woche verlängert wird, soll laut den Betreibern erst nächste Woche entschieden werden. Vielleicht könnte man die Wellen im Bad Markwasen dann sogar bis fast in den Oktober hinein genießen.




Ferienzeit - Aussetzzeit

Jede Menge Katzen, Hunde, Ratten, Kaninchen und sogar ein Schildkröte verbringen den diesjährigen Sommer im Tübinger Tierheim. Und den meisten Tieren missfällt das vermutlich, denn viele von ihnen wurden von ihren Haltern ausgesetzt. Und soviel ist klar: Sommerferienzeit ist Aussetzzeit. Tierhalter verreisen in den Urlaub oder haben kein Geld mehr für die Haltung ihres Haustieres. Da ist das Tierheim oft der letzte Ausweg. Dort werden die schutzlosen Tiere versorgt und verarztet. Das Tierheim bittet deshalb um finanzielle Unterstützung und bietet wöchentliche Öffnungszeiten für all jene, die ein Tier in fürsorgliche Hände übernehmen wollen. Mehr Informationen unter www.tierheim-tuebingen.de



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